SCHULD SCHULD SCHULD
Am schlimmsten ist ja, wenn man selbst schuld ist: Es ist was wichtiges schiefgegangen, und außer Dir selbst will sich absolut keiner finden, der irgendwie ursächlich daran beteiligt war.
Oder: Es gibt einen namentlich bekannten Bösewicht, aber man hat es lange vorher kommen sehen - weil der immer so ist, zum Beispiel. Oder weil Dinge im allgemeinen halt so laufen, wenn man nicht eingreift.
In diesem Zusammenhang gibt es nach dem Eintritt einer dieser Katastrophen eine verbreitete Vorgehensweise: Man muß erst eine Schuldfrage daraus machen - und dann die Schuld jemandem zuschieben.
Das beinhaltet schon die wesentlichen Komplikationen der Angelegenheit. Es ist halt oft keine Schuldfrage, oder besser: Meist ist niemandem damit geholfen, daß man den vermeintlich Schuldigen erkannt und gedemütigt hat.
Nur wenn mehr als einer daran beteiligt war, braucht man manchmal einen Verursacher - für das eigene gute Gewissen, oder einfach für die Frage, wer für den Schaden aufkommt.
Im ersteren Fall spricht der Psychologe von EXTERNALISIERUNG: Es lebt sich wesentlich bequemer, wenn man die Schuld einem anderen zuschieben kann.
Im letzteren Fall spricht die Versicherung von REGULIERUNG. Damit meint sie, daß es besser ist, wenn sie nicht selbst für den entstandenen Schaden bezahlt.
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